Auf Saaremaa, der größten Insel Estlands, ticken die Uhren noch spürbar langsamer. Perfekt für eine Auszeit in der Natur.
Estlands
größte Insel
Inhalt
Sehenswürdigkeiten auf Saaremaa
- Anreise nach Saaremaa mit dem Flugzeug
- Sehenswürdigkeiten in Kuressaare (Arensburg)
- Die Bischofsburg von Kuressaare
- Restaurant Saaremaa Veski
- Radfahren auf Saaremaa
- Kostenlos Busfahren mit den Minibussen
- Mändjala Rand: Strand auf Saaremaa
- Fazit Urlaub auf Saarmeaa & weitere Tipps
Tipps für eine Reise nach Saaremaa
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Sehenswürdigkeiten auf Saaremaa
Anreise nach Saaremaa mit dem Flugzeug
Schon die Anreise mit dem kleinen Propellerflugzeug war für mich ein besonderes Erlebnis. Noch nie zuvor bin ich auf einem Linienflug mit solch einem kleinen Flugzeug geflogen. 40 Minuten dauert der Flug von Tallinn nach Kuressaare auf Saaremaa. Das Ticket kostet gerade mal 26€ (stand September 2023) und sogar 20kg Gepäck sind inklusive.
Die Flugstrecke wird hauptsächlich von Esten genutzt, endlich mal wurde um mich herum nur Estnisch gesprochen und ich konnte versuchen, so viel wie möglich zu verstehen. Augenscheinlich war ich die einzige Ausländerin an Board.
Der Flug ist selten ausgebucht, und so hatte ich eine zweier Reihe (ja es gibt nur jeweils zwei zweier Reihen) für mich alleine. Kaum ist das Flugzeug in der Luft, setzt es auch schon wieder zum Landeanflug an. Bei gutem Wetter hat man natürlich eine tolle Sicht auf die estnische Küste und die Inseln. In meinem Fall war es etwas bewölkt, jedoch hatte ich beim Landeanflug Glück: die Wolkendecke brach auf und brachte den Sonnenuntergang zum Vorschein.
Sehenswürdigkeiten in Kuressaare (Arensburg)
Für die nächsten drei Tage hatte ich eine Unterkunft in Kuressaare gebucht, ein Ferienhäuschen unweit der Burg. Leider zeigte sich das Wetter während der paar Tage etwas durchwachsen, aber ich hatte auch Glück: für Anfang September war es doch noch ziemlich warm und es kam auch mal die Sonne raus.
Der Hauptort Kuressaare (dt. Arensburg) ist mit etwas mehr als 13.000 Einwohnern (ein Drittel der Inselbewohner) die einzige Stadt auf Saaremaa. Ein Rundgang durch die Stadt nimmt nicht viel Zeit im Anspruch, unangefochtene Hauptsehenswürdigkeit von Kuressaare ist die Bischofsburg, die besonders während des Sonnenuntergangs ein typisches Postkartenmotiv abgibt.
Wenn man die Hauptstraße entlangläuft, kommt man an einigen Cafés und Restaurants vorbei, außerdem an der Touristeninformation, die im Rathausgebäude untergebracht ist. Es gibt auch einige Kirchen zu sehen, z.B. die Nikolaikirche (s. Foto), die orthodoxe Kirche, die 1748 aus Holz errichtet wurde oder die evangelische Laurentius Kirche, die 1733 erbaut wurde.
Die Bischofsburg von Kuressaare
Das Wahrzeichen Kuressaares, die Bischofsburg, ist kaum zu verfehlen. Schon kurz nach Ankunft in Kuressaare wollte ich mir einen Eindruck verschaffen von der nur wenige Meter von meiner Unterkunft entfernten Burganlage. Hier kann man schon ein bisschen länger herumspazieren und das beliebte Fotomotiv aus allen erdenklichen Perspektiven ablichten. Es lohnt sich besonders während des Sonnenuntergangs zur Bischofsburg zu gehen.
Die Bischofsburg gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen im Baltikum. Wer sich für die Inselgeschichte von Saaremaa interessiert findet heutzutage in der Burg ein Museum dazu.
In unmittelbarer Nähe zur Burg befindet sich auch ein kleiner Strand (allerdings nicht so schön und weitläufig wie der rund 12km entfernte Mändjala Strand). In den Sommermonaten sind hier dennoch einige Badegäste anzutreffen. Spaziert man ein wenig weiter an der Burg entlang, befindet man sich gegenüber des Yachthafens, der auch eine spektakuläre Kulisse für den Sonnenuntergang abgibt.
Restaurant Saaremaa Veski
Ein besonders schönes Restaurant (und das älteste von Kuressaare noch dazu) befindet sich in der 1899 erbauten Saaremaa Mühle. Im Sommer kann man hier im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon die hübsch angerichteten Speisen und Getränke genießen.
Das Restaurant Saaremaa Veski war für mich eins meiner Lieblingsrestaurants während meiner Estlandreise.
Radfahren auf Saaremaa
Saaremaa ist durch die weitgehend flache Landschaft geprägt, mit Wäldern, Seen, Stränden und Steilküsten. Zahlreiche Fahrrad- und Wanderwege laden zum Erkunden der Insel auf dem Rad oder zu Fuß ein. Da die Distanzen auf der größten Insel Estlands nicht zu unterschätzen sind, eignet sich das Fahrrad am besten, um in die Natur der Insel einzutauchen. Eventuell ist sogar ein Auto nötig, da z.B. die Entfernung von Kuressaare im Süden bis zur Steilküste Panga im Norden mindestens 40km beträgt.
Am zweiten Tag als das Wetter ein bisschen freundlicher wurde, habe ich mir auch ein Fahrrad ausgeliehen. In Kuressaare gibt es mindestens drei Anlaufstellen, um ein Fahrrad zu leihen. Einen günstigeren Fahrradverleih (der auch näher an der Burg und meiner Unterkunft gewesen wäre) bietet das Staadioni Hotell. Leider hatte ich Pech, das Hotel blieb geschlossen und die einzige Möglichkeit ein Fahrrad zu leihen war an diesem Tag in der Touristeninformation im Rathaus, für 18€ für 24 Stunden.
Da ich nur einen Tag Zeit hatte für eine Radtour über die Insel (und am Abreisetag ein paar verbleibende Stunden) erkundete ich den Süden von Kuressaare, fuhr durch Wälder, an einem kleinen See vorbei und natürlich an den Strand (den ich ganz für mich alleine hatte).
Kostenlos Busfahren mit den Minibussen
Da am ersten vollen Tag das Wetter sehr durchwachsen war und ich dennoch (ohne Auto) ein wenig unterwegs sein wollte, entschied ich mich dafür, mit den Minibussen die Insel zu erkunden. Sowohl für Einheimische als auch für Besucher der Insel ist die Nutzung der Minibusse kostenlos. Beim Einsteigen muss man bloß daran denken dem Busfahrer die Haltestelle zu nennen, an der man aussteigen möchte. (Und wichtig zu Erwähnen: Da die Busse so klein sind, ist eine Mitnahme von Fahrrädern leider nicht möglich!)
Die Busse fuhren zuverlässig, und die Zeitangaben von Google Maps waren akkurat. Allerdings fahren die Busse nur in relativ langen Abständen. Immerhin ist Kuressaare der beste Ausgangspunkt, wenn man mit dem Bus zu einem anderen Ort auf Saaremaa fahren möchte. Ich bin am ersten Tag erstmal nur an den Mändjala Strand gefahren.
Mändjala Rand: Strand auf Saaremaa
Sogar an zwei Tagen während meines Aufenthalts auf Saaremaa hat es mich an den Mändjala Strand verschlagen. Am ersten Tag bin ich mit dem kostenlosen Minibus an den Strand gefahren. Die Bushaltestelle Mändjala ist nur etwa 400 Meter vom Strand entfernt, die Busfahrt dauert ca. 20 Minuten vom Zentrum Kuressaares (mit dem Auto dauert es fast gleich lange).
Ein Holzpfad durch einen kleinen Waldabschnitt führt zum Mändjala Strand. Als ich dort Anfang September war, konnte ich den Strand ganz für mich alleine genießen.
Am zweiten Tag habe ich mir ein Fahrrad geliehen. Von der Touristeninformation in Kurressare (im Rathaus) fährt man 11,5km zum Strand, auf einem weitgehend flachen Fahrradweg. Es dauert also nicht lange bis man am Strand angekommen ist, dort gibt es auch Fahrradständer vor dem Saaremaa Beach Hotel, das sich dort befindet.
Fazit Urlaub auf Saarmeaa & weitere Tipps
Saaremaa scheint unter internationalen Touristen noch ein Geheimtipp zu sein, abgesehen von Gästen aus den Nachbarländern verirren sich nur wenige ausländische Touristen hierher. Besonders ruhig ist es außerhalb des Hochsommers. Die größte Chance auf Badewetter hat man natürlich im Juli und August, dann wird es auch ein wenig voller auf der Insel, aber von Massentourismus kann dennoch keine Rede sein. Anfang September kann man noch Glück mit dem Wetter haben, und die Insel ist eine Ruheoase.
Drei Tage waren mir eigentlich zu wenig, um die gar nicht mal so kleine Insel zu erkunden. Ich möchte auf jeden Fall noch mal wiederkommen, um noch mehr von der Insel zu sehen, und vor allem auch mal in den Norden fahren. Die Insel ist allerdings auch etwas groß, um sie in Gänze mit dem Fahrrad zu erkunden (außer man bringt ein bisschen mehr Zeit mit). Noch einfacher kann man die Insel mit dem Auto erkunden, wobei das Radfahren in der Natur eindrucksvoller ist.
Saaremaa ist besonders geeignet für Besucher, die Ruhe und Natur suchen, auch für Familien bietet sich ein Aufenthalt auf der Insel an. Saaremaa ist auch bekannt für seine Spas. Wellness-Fans kommen also auch auf ihre Kosten, eine besonders hohe Spa-Dichte gibt es in Kuressaare, das schon seit dem 19. Jahrhundert als Kurort beliebt ist.
Ein paar weitere Highlights auf der Insel, für etwas mehr Zeit, sind die Steilküste Panga, deren Klippen bis zu 20m ins Wasser abfallen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch der Panga Leuchtturm.
Für Strandliebhaber gibt es neben dem bereits genannten Mändjala Strand (einer der beliebtesten der Insel) den Tuhkana Strand, Jõiste Strand und den Kurujärve Strand am gleichnamigen See im Inselinneren.
Auch der Nationalpark Vilsandi und die vielen auf der Insel verteilten Leuchttürme sind beliebte Ausflugsziele.
Hi, ich bin Miri! – Bloggerin aus Leipzig
Auf miriglobe schreibe ich hauptsächlich über Reisen, Kultur, Sprachen und Lifestyle-Themen.
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Tipps für eine Reise nach Saaremaa
Mit dem Flugzeug von Tallinn nach Kuressaare
Die estnische Fluggesellschaft Nyxair fliegt in nur 40 Minuten von Tallinn nach Kuressaare, Tickets sind schon für 26€ erhältlich (Stand September 2023). Somit ist das Flugzeug die schnellste Möglichkeit, um nach Saaremaa anzureisen.
Anreise mit dem Bus:
Die günstigste Möglichkeit ist die Anreise mit dem Bus (z.B. mit dem Flixbus). Von Tallinn dauert die Anfahrt etwa 3,5 Stunden und kostet 16€ (Stand September 2023). Auch aus weiteren estnischen Städten fährt ein Bus, z.B. von Pärnu in ca. 3 Stunden für rund 14€ oder von Tartu in ca. 5,5 Stunden für 21€.
Anreise mit der (Auto-)Fähre:
Die Fähre startet von dem Hafen Virtsu und läuft etwa 27 Minuten später im Hafen von Kuivastu auf der Insel Muhu ein. Die Insel Muhu ist über eine Brücke mit der Insel Saaremaa verbunden.
Fazit:
Ich war ohne Auto unterwegs und bin auf dem Hinweg von Tallinn geflogen (sehr empfehlenswert: günstig, schnell und ein Erlebnis in dem kleinen Flugzeug mit toller Aussicht auf die Inseln bei gutem Wetter!). Auf dem Rückweg bin ich mit dem Flixbus von Kuressaare nach Pärnu gefahren (Fährüberfahrt ist natürlich inklusive).
Minibusse
Die kleinen Linienbusse auf der Insel sind auch für Besucher kostenlos zu nutzen. Ich habe die Zeiten einfach auf Google Maps nachgeschaut und die Busse waren bis auf ein paar wenige Minuten pünktlich. Leider fahren die Busse nicht so regelmäßig und nicht zu allen touristisch interessanten Orten. Außerdem können keine Fahrräder mitgenommen werden.
Fahrrad ausleihen
Ich habe mir nur in Kuressaare ein Fahrrad ausgeliehen (bei der Touristeninformation), dort kostet der Fahrradverleih 18€ für 24 Stunden (Stand September 2023). Etwas günstiger (und auch für kürzere Radtouren) kommt man beim Staadioni Hotell weg, welches sich in der Nähe der Bischofsburg befindet. Für bis zu 3 Stunden zahlt man 5€, für 6 Stunden 10€ und einen ganzen Tag 15€. Auch an vielen anderen Orten auf der Insel können Fahrräder geliehen werden.
Mit dem Auto
Der Verkehr auf der Insel ist ziemlich entspannt, allerdings sind nicht alle Straßen asphaltiert, kleinere Straßen können mitunter nur aus Schotter bestehen. Trotzdem würde ich womöglich beim nächsten Mal mit einem Mietwagen anreisen, da die Insel doch relativ groß ist, um alles in kürzerer Zeit mit dem Fahrrad anzuschauen.
Ferienwohnung
Ich habe 3 Tage in Kuressaare in einer Airbnb Unterkunft verbracht. Ursprünglich hatte ich sogar eine andere Wohnung gebucht bzw. eigentlich nur ein Zimmer, aber ich habe ein Upgrade bekommen: Eine schöne, sehr zentrale Wohnung, zwei Gehminuten von der Bischofsburg entfernt.
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