Mein Tagesausflug nach Helsinki startete mit dem Boarding am Fährhafen in Tallinn. Nachdem ich mich in dem etwas verwirrenden Gebäude zurechtgefunden habe, konnte auch schon das Boarding stattfinden. Wichtig zu Wissen: die Fähre kann auch schon mal früher als geplant ablegen, man sollte also rechtzeitig mindestens 15 Minuten vor Boarding am Gate erscheinen.

Zwei Stunden dauert die Überfahrt nach Helsinki. Die Zeit kann man auf der Fähre gut rumkriegen ohne sich zu langweilen. Auf mehreren Decks befinden sich diverse Restaurants und Cafés. Und noch schöner bei gutem Wetter ist es natürlich, auf dem obersten Deck die Sonne und die Aussicht zu genießen. Zu sehen gibt es zunächst die Skyline Tallinns, und wenige Minuten später passieren wir die drei vorgelagerten Inseln vor der Küste Tallinns.

Die Zeit verging wie im Flug. Nach zwei Sonnenstunden auf Deck tauchten die ersten Schäreninseln vor der Küste Helsinkis auf und schon wenige Minuten später lief unsere Fähre in den Hafen von Helsinki ein.

Nachdem man das Schiff verlassen hat, braucht man nur wenige Meter, um zur Straßenbahnhaltestelle zu gelangen, mit der man bequem in die Innenstadt fahren kann. Besonders für einen Tagesausflug empfielt es sich, ein Tagesticket für 9 Euro zu kaufen, welches auch für die Fähre nach Suomenlinna genutzt werden kann. Tickets können online (auch in der HSL-App) oder an den Automaten gekauft werden. Ich habe das Ticket einfach an einem der Automaten gekauft, an dem man auf dem Weg zur Straßenbahn ohnehin vorbeikommt (auch Kartenzahlung ist möglich).

Mit der Straßenbahn geht es erstmal direkt ins Stadtzentrum zum Senatsplatz, mit dem wohl bekanntesten Gebäude Helsinkis: dem Dom von Helsinki. Wenn man die steilen Stufen zum Dom erklimmt, hat man einen guten Überblick über den Senatsplatz. Und natürlich kann man einen Blick ins Innere des Doms werfen.

Besonders schön ist der Senatsplatz mit dem Dom auch während des Sonnenuntergangs. Nachdem ich von dem Inselausflug nach Suomenlinna zurückgekehrt bin, bin ich erstmal zurückgelaufen zum Senatsplatz, den ich mir auch während des Sonnenuntergangs und am Abend anschauen wollte.

Nach der langen Fährüberfahrt habe ich es mir erstmal auf den Stufen vor dem Dom gemütlich gemacht und das Treiben auf dem Senatsplatz beobachtet. Und schon kurze Zeit später habe ich mich auf den Weg zum Hafen gemacht, der nur wenige Gehminuten vom Senatsplatz entfernt ist.

Den Marktplatz am Hafen Kauppatori kann man kaum verfehlen. Hier kann man die vielen Stände entlang schlendern, wenn man sich auf den Weg zur Fähre nach Suomenlinna macht (die fährt nämlich auch hier ab.) So kann man sich für die Fahrt noch etwas zum Snacken mitnehmen oder fürs Picknick auf der Insel (was auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist).

Nicht weit vom Markplatz entfernt ist die Halbinsel Katajanokka, auf der sich zum Beispiel auch das Riesenrad befindet, die Allas Sea Pools (wo man direkt am Hafen schwimmen und saunieren kann) und die Uspenski Kathedrale.

Außerdem kann man auf der Halbinsel besonders schön am Wasser entlang spazieren, vorbei an Segelbooten, was vor allem in der Abendsonne oder zum Sonnenuntergang besonders toll aussieht. Am Wasser befinden sich auch einige Cafés und Restaurants.

Wenn man die Brücke zur Halbinsel Katajanokka passiert und entspannt am Wasser entlang läuft, kommt man kurze Zeit später an der Uspenski-Kathedrale vorbei, die man schon von Weitem an ihren 13 goldenen Kuppeln erkennen kann, die einem in der Abendsonne entgegenleuchten. Auch die roten Ziegelsteine werden in warmes Licht getaucht. Die russisch-orthodoxe Kirche, entworfen vom Architekten Alexei Gornostajew, gilt heute neben dem Dom zur wichtigsten Sehenswürdigkeit Helsinkis.

Nicht nur in meiner Heimatstadt besuche ich gerne Bibliotheken, auch auf Reisen liebe ich es von Büchern umgeben zu sein. Und Helsinki hat eine ganz besonders tolle Bibliothek zu bieten.

Sehr modern und lichtdurchflutet kann man hier entspannt lesen, arbeiten, relaxen. Besonders schön ist auch die Terrasse mit Ausblick, auf der man einen Café genießen kann. Ich beneide die Helsinkier schon ein wenig um diese Bibliothek…

Eine meiner letzten Stationen, bevor ich mit der Straßenbahn zurück zum Fährhafen gefahren bin, war der Hietaranta Strand. Hier kann man ganz entspannt den Abend ausklingen lassen, und den Sonnenuntergang anschauen. An diesem sonnigen Septemberabend war nicht mehr viel los und man konnte den Strand fast alleine genießen.

Schon die Anfahrt mit der Fähre auf die Seefestung Suomenlinna lohnt sich: Denn den besten Blick auf den Marktplatz und das Stadtpanorama hat man vom Wasser aus. Die 15 minütige Überfahrt bietet schöne Fotomotive von Helsinki und bei der Ankunft natürlich auch einen schönen Blick auf die Insel Suomenlinna schon vom Wasser aus.

Den besten Platz mit einem tollen Blick auf Helsinkis Skyline boten die Sitzplätze am Heck der Fähre. So kann man die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie den Dom von Helsinki, die Uspenski-Kathedrale und das Riesenrad nochmal vom Wasser bestaunen

Ich liebe diese kleinen Inseln, die man problemlos an einem Tag zu Fuß umrunden kann, wo es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt. So bietet die Seefestung Suomenlinna Attraktionen für Naturliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen.

Suomenlinna erstreckt sich über fünf Inseln, die über Brücken und Wälle miteinander verbunden sind. So kann man die Insel in ein paar Stunden zu Fuß vollständig erkunden, und natürlich an den schönsten Plätzen eine Pause einlegen. Dafür gibt es auf der Insel eine handvoll Cafés und Restaurants – von denen aber einige nur im Sommer geöffnet sind.

Mein erster Stopp auf dieser kleinen Insel war an dem ersten „inoffiziellen“ kleinen Strand. Die meisten Besucher laufen zuerst in die andere Richtung der Insel, so war es dort ein wenig ruhiger und nur wenige Touristen haben sich ebenfalls hierher verirrt, trotz der Nähe zur Fähranlegerstelle.

Im Prinzip bin ich die ganzen Inseln abgelaufen, ohne mich nach der vorgegebenen Route zu richten. Meine Lieblingsorte auf Suomenlinna waren der kleine Sandstrand, der Wanderweg an den Kanonen vorbei und das etwas versteckte Restaurant mit Meerblick, bei dem ich eine Mittagspause einlegte.

Der Wanderweg am Wasser entlang entführt seine Besucher in eine Art Freilichtmuseum, wo es allerlei zu entdecken gibt. Hier kann man Geschichte hautnah miterleben.

Sobald man an den Kanonen vorbeigelaufen ist, führt eine Brücke hinunter zu den Felsen, wo man einen guten Blick aufs Meer hat. Und sobald man weiter spaziert, befindet man sich an der Königspforte, dem Wahrzeichen Suomenlinnas.

Ein verstecktes kleines Restaurant habe ich nur durch Zufall gefunden. Ich konnte den Pfeilen erst gar nicht glauben, dass sich hier hinter einem verlassenen Gelände so ein nettes Restaurant befindet, wo nur wenig los war, und ich somit trotz traumhaftem Wetter und Andrang auf der Insel einen Platz am Wasser finden konnte.

Auch vegetarische und vegane Gerichte standen zur Auswahl; Wasser und Kaffee gab es gratis zum Essen dazu. Wie überall in Helsinki ist das Essen relativ teuer, aber es war sehr lecker. Das Café Valimo ist etwas versteckt und wird besonders häufig von Finnen aufgesucht. Die Sonnenterrasse bietet einen guten Blick auf den Gästehafen.

Einer der schönsten Orte auf Suomenlinna ist dieser niedliche kleine Strand. Und wenn es dort zu eng wird, kann man sich auch auf den höhergelegenen Felsen niederlassen, von denen man einen guten Ausblick auf die Bucht hat und tolle Bilder machen kann.

Nachdem ich von Suomenlinna zurück nach Helsinki gefahren bin, habe ich mir noch ein wenig die Stadt in der Abendsonne angesehen und den Sonnenuntergang am Strand verbracht. Sobald es dunkel wurde, stand auch schon die Rückfahrt bevor. Und das besondere: Ich hatte die Fähre auf der Rückfahrt fast für mich alleine. Drei Decks für etwa 20 Gäste, die die spätere Rückfahrt gewählt hatten. Dafür ist man dann aber auch erst um ein Uhr nachts zurück in Tallinn. Aber so hat sich der Tagesausflug voll ausgezahlt.